Worum es geht:
Bei dem Wort „Korallenriff” denken viele automatisch an Orte im Pazifik, in Australien oder in der Karibik. Doch auch an der europäischen Küste gibt es zahlreiche Korallenriffe – die jedoch größtenteils unerforscht sind.
Ähnlich wie ihre tropischen Artgenossen dienen die Korallengärten in Europa als Hotspot der Biodiversität: Sie bieten Schutz und Lebensraum für unzählige Organismen und sind eine unersetzbare Nahrungsquelle für größere Lebewesen wie Fische.
Doch die Korallenriffe sind bedroht. Einerseits durch indirekten Einfluss (Klimawandel, Ozeanerwärmung, Verschmutzung), andererseits durch direkten Einfluss durch uns Menschen. Der Fischfang stellt dabei die größte Bedrohung dar. Dort, wo es unter Wasser viel Leben gibt, befinden sich die besten Fischgründe. Viele Korallen verfangen sich in Schleppnetzen und werden als Beifang aus dem Meer gefischt. Entweder vertrocknen sie oder sie werden zurück ins Meer geworfen, wo sie ohne Verankerung am Meeresboden nicht überleben können.
Die Organisation „Plant a Coral“ nimmt sich diesem Problem an. An der Südküste Portugals setzt sich ein Team aus Meeresbiologinnen und Meeresbiologen für den Schutz der Korallenriffe ein.
Ziel des Projekts ist ein Dokumentarfilm, der die Thematik und die Arbeit der Organisation einem breiten Publikum näherbringen soll.
Was gerade passiert:
An der Algarve in Portugal erforscht die Meeresbiologin und Gründerin der Organisation „Plant a Coral“ Christina Egger den Lebenszyklus und die Fortpflanzung lokaler Korallen. Dadurch gelang es ihr und ihrem Team vor drei Jahren erstmals, Kaltwasserkorallen zu reproduzieren. Letztes Jahr konnte sie die sogenannten Babykorallen im Meer aussetzen, um die Korallenbestände aufrechtzuerhalten und die Artenvielfalt zu fördern.
Aktuell forscht sie, wie die Überlebensrate und das Wachstum der Babys beschleunigt werden kann, um dies in einem größeren Maßstab einzusetzen, so wie es bereits bei tropischen Korallen möglich ist. Um die Korallen auch vor Schleppnetzen zu schützen, nutzt sie ihre Forschungsergebnisse, um sich für mehr Meeresschutzgebiete einzusetzen. Diese ermöglichen es, die Fischerei in gewissen Regionen zu überwachen oder ganz zu verbieten.
Die Dokumentation begleitet Christina in ihrem Alltag auf der Forschungsstation und bei einem Tauchgang, bei dem die Babykorallen ins Meer gebracht werden. Darüber hinaus zeigt sie ihr Engagement für eine Welt, über die wir bis heute kaum etwas wissen.
Zum anderen begleitet der Film lokale Fischer, um mehr über ihre Lebensweise und die Gefahren der Schleppnetze für Korallenriffe zu erfahren.
Was wir bisher erreicht haben:
Der Film soll Ende 2025 bei nationalen und internationalen Filmfestivals eingereicht werden, um möglichst viele Menschen auf die europäischen Korallenriffe aufmerksam zu machen und die Problematik sowie Lösungsansätze darzustellen.
Berichte: