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International: Slow Fish-Kampagne - Die Meere verstehen
Worum es geht:
Der Fischfang ist seit vielen Jahren ein strategisches Thema für Slow Food. Beim Fischfang, wie auch bei der Landwirtschaft, ist Slow Food der festen Überzeugung, dass jeder Einzelne dazu beitragen kann, das derzeitige globalisierte Lebensmittelsystem, das auf der intensiven Ausbeutung von Ressourcen basiert, zu verändern.
Das Entwicklungsmodell, das wir fördern wollen, basiert stattdessen auf der Einbeziehung aller lokalen Akteure, der Unterstützung der Verbindung zwischen Land und Meer und einer harmonischen und verantwortungsvollen Nutzung aller verfügbaren Ressourcen, insbesondere der Meeresressourcen, um die Anwendung nachhaltiger Praktiken durch die Förderung traditioneller Techniken, die die Gleichgewichte der Ökosysteme respektieren, zu gewährleisten.
Die aktuelle Situation mit der Pandemie bestärkt Slow Food in seiner Überzeugung: Wir müssen unsere gesamte Gesellschaft neu denken, um den neuen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Der Wandel beginnt damit, dass wir die Verbraucher näher an den Ursprung ihrer Lebensmittel heranführen und solide Beziehun- gen aufbauen. Trotz der durch COVID-19 auferlegten Einschränkungen hat sich das Slow Fish-Netzwerk sehr aktiv an der Diskussion darüber beteiligt, wie das Lebensmittelsystem und insbesondere die Bewirtschaftung der mit der Fischerei verbundenen Ressourcen verbessert werden können.
Die aktuelle Situation mit COVID-19 macht deutlich, was Slow Food seit seiner Gründung vor 30 Jahren sagt: Unsere Ernährungssouveränität wird nur dann gewährleistet sein, wenn wir starke lokale Produktionen haben, die von selbstbestimmten lokalen Akteuren getragen werden.
Was gerade passiert:
Der 8. Internationale Slow Food Kongress wird im Herbst 2022 im Rahmen von Terra Madre stattfinden. Es wird ein entscheidender Moment sein, um unsere politische, strategische und organisatorische Richtung festzulegen.
Im Vorfeld des Kongresses wurde ein Schlüsseldokument erstellt, um unsere Bewegung bei der bevorstehenden Arbeit zu unterstützen. Das Dokument "Ein dringender Aufruf zur Verlangsamung" schlägt drei Prioritäten vor, um die herum unsere Verpflichtungen, Aktionen und Projekte artikuliert werden sollten: die Verteidigung der biologischen Vielfalt, die Aufklärung der Aufklärungsarbeit und die Unterstützung unserer Bemühungen und die Beeinflussung des öffentlichen und privaten Sektors.
Gemeinschaften: Das Netzwerk arbeitet daran, das Modell der Slow Food-Gemeinschaften auf die Lebensräume an Küsten, Seen und Flüssen auszuweiten.
Einsetzung eines internationalen Beirats: Die wachsende Komplexität, die Widersprüche und Unsicherheiten sowie die geografische Ausdehnung, die Slow Fish in den letzten Jahren erfahren hat, machen es notwendig, einen internationalen Beirat zu gründen, der die Vielfalt der unterschiedlichen Perspektiven repräsentiert.
Projekte an der Basis: Die Einführung des neuen Logos umfasst die Überarbeitung der Protokolle der Förderkreise (18 in Italien, 1 in den Niederlanden, 1 in Dänemark, 1 in Frankreich), neue erzählende Etikettierungen, die Suche nach neuen "Archen des Geschmacks" bei Meeresfrüchteprodukten.
Veranstaltungen: Die Ausgabe 2021 Slow Fish Genova "Die Wasserkreisläufe" (Genua, 4. Juni/Juli 2021) hat aufgrund der COVID-Beschränkungen eine digitale und eine physische Komponente. Das Programm umfasst Webinare und kurze Videos, die sich mit den Herausforderungen befassen, mit denen unsere Fischereigemeinschaften konfrontiert sind, und die das kulturelle Erbe der Fischerei, Rezepte für Meeresfrüchte und Erfahrungsberichte aus dem globalen Netzwerk veranschaulichen. Ein gastronomisches Programm wird Geschmackserlebnisse bieten.
Regionale Slow Fish-Netzwerke:
- Afrika: Das Slow Fish-Netzwerk insbesondere im Maghreb und in der Region der Großen Seen erhalten besondere Unterstützung, da sie sehr aktiv und gut organisiert sind.
- Nord- und Südamerika: Die Organisation von Aktivitäten (Webinare, Veröffentlichungen) innerhalb des Slow Fish North America und Slow Fish Caribe Netzwerks wird unterstützt.
- Nördliche Meere: Wir möchten diese Region wiederbeleben und die Arbeit rund um ethischen Handel und Co-Management fortsetzen.
- Slow Fish Med: Wir werden die Organisation von Slow Fish Med in Marokko (Herbst 2021) unterstützen, um die neuen Allianzen zwischen dem Norden und dem Süden des Mittelmeeres zu stärken.
- Slow Food ist Mitglied des Lenkungsausschusses für das Internationale Jahr der handwerklichen Fischerei und Aquakultur. Slow Food wird den globalen Aktionsplan des IYAFA fördern
Die Messe "Slow Fish" findet alle zwei Jahre in Genua statt. Sie informiert die Verbraucher und beschäftigt sich mit nachhaltiger Fischerei.
Wir essen mehr Fisch als je zuvor. Unser Fischkonsum gerät schnell außer Kontrolle und bringt die Fischerei und die Meeresökosysteme an den Rand ihrer Belastbarkeit.
Was wir bisher erreicht haben:
Die Hauptaufgabe von Slow Fish bestand darin, die Netzwerke in spezifischen Austauschprogrammen und Projekten zur Armutsbekämpfung, ökologischen Verantwortung, Förderung lokaler Produktion und Aufbau von Kapazitäten für die Gemeinschaftsorganisation zu konsolidieren und mit ihnen zu arbeiten:
- Wissensaustausch zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit ländlicher und küstennaher Gemeinschaften in südlichen Ländern mit Schwerpunkt auf der Verbesserung von lokaler Organisation, der Steigerung des Mehrwertes von Produkten und Alternativen zur Existenzsicherung.
- Kreativer Umgang mit invasiven Arten oder wie man eine Bedrohung in eine Chance verwandelt.
- Aquakultur und Aquaponik als tragfähige und verantwortungsvolle Alternative
- Zunehmende Synergien zwischen indigenen Völkern und Fischereifragen und -netzen
Die internationale Kampagne Slow Fish dient als Multiplikator für Initiativen, die die handwerkliche Kleinfischerei und vernachlässigte Ressourcen in Wert setzen.
Die Messe Slow Fish, die alle zwei Jahre in Genua stattfindet, ist der beste Ausdruck für diesen Ansatz: sie bietet umfangreiche Informationen für die Besucher, zielt auf die die Sensibilisierung der Kinder, und bietet Raum für Diskussionen zwischen den Verfechtern der nachhaltigen Fischerei. Und natürlich bietet sie die Möglichkeit jene köstlichen Meeresfrüchte zu probieren, die man gerade kennen gelernt hat.
Die Website in vier Sprachen entwirft ein umfassendes Bild der komplexen Situation, die sich hinter dem Nahrungsmittel Fisch verbirgt. Slow Food liefert einen didaktischen Leitfaden, der die Grundbegriffe der Nachhaltigkeit (wie Größe, Fortpflanzungszeiten und -alter der Fische) darstellt, um so die Recherche über lokale Arten zu unterstützen.
Die gemeinnützige Slow Food Stiftung für biologische Vielfalt hat eine wichtige Rolle eingenommen. In den letzten Jahren hat sie 23 Presidio-Projekte mit den Fischerbündnissen von Terra Madre aufgebaut. Der Bereich Slow Fish in Aktion verschafft diesen Projekten und allen anderen Aktivitäten, die jeden Tag von den Mitgliedern unseres Netzwerks zur Förderung von gutem, sauberem und fairem Fisch umgesetzt werden, Sichtbarkeit.