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Ke­nia: Küs­ten­fi­sche­rei - par­ti­zi­pa­ti­ves Fi­sche­rei­ma­nage­ment

Wor­um es geht:

Der freie Zu­gang zu den Mee­res­res­sour­cen hat zur mas­si­ven Über­fi­schung des ma­ri­nen Öko­sys­tems auch an der Süd­küs­te Ke­ni­as ge­führt. Be­trof­fen ist ins­be­son­de­re das küs­ten­par­al­le­le Ko­ral­len­riff und die von die­sem mit dem Strand ge­bil­de­ten La­gu­ne. Feh­len­de or­ga­ni­sa­to­ri­sche Struk­tu­ren und in­sti­tu­tio­nel­le Hemm­nis­se be­gren­zen die Mög­lich­kei­ten zur Ein­füh­rung ei­nes nach­hal­ti­gen Fi­sche­rei- und Res­sour­cen­ma­nage­ments.

Durch den Zu­zug von Men­schen aus dem Hin­ter­land, die in der Fi­sche­rei die ein­zi­ge Chan­ce zur Si­che­rung des Le­bens­un­ter­hal­tes se­hen, hat sich der Nut­zungs­druck auf die ma­ri­nen Res­sour­cen kon­ti­nu­ier­lich noch er­höht und da­mit auch die tra­di­tio­nell an­säs­si­gen Fi­scher­fa­mi­li­en in Exis­tens­nö­te ge­bracht. 

Die lang­jäh­ri­ge Zu­sam­men­ar­beit mit Fi­schern an ver­schie­de­nen Lan­ding­si­tes im Sü­den von Mom­ba­sa ver­bes­ser­te ihre all­ge­mei­ne Si­tua­ti­on und die ih­rer Fa­mi­li­en und schuf Mög­lich­kei­ten zur Ent­wick­lung ei­ner nach­hal­ti­gen Fi­sche­rei in den Küs­ten­ge­wäs­sern. Als ein we­sent­li­ches Hin­der­nis für die nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung hat­te sich gleich zu Be­ginn das Feh­len ei­ner ein­fa­chen In­fra­struk­tur er­wie­sen, ei­ner so­ge­nann­ten „Fisch­ban­da“, ei­nem ein­fa­chen Ge­bäu­de mit sa­ni­tä­ren Ein­rich­tun­gen als Treff­punkt und zur Auf­be­rei­tung und La­ge­rung der ge­fan­ge­nen Fi­sche un­ter hy­gie­ni­schen Be­din­gun­gen. Die Lan­ding­si­te ist Werk­statt, Markt­platz und Treff­punkt, hier wird auch Kom­mu­nal­po­li­tik ge­macht.

Da das Räu­chern und Trock­nen von See­fi­schen an der Küs­te Ke­ni­as zum Be­ginn des Pro­jek­tes kaum An­wen­dung fand, wur­den die­se ein­fa­chen Tech­ni­ken zu­nächst wis­sen­schaft­lich er­probt und op­ti­miert und schließ­lich an den Fisch­ban­das vor­ge­stellt und trai­niert. Hier­aus hat sich ein eigenständiges Projekt ent­wi­ckelt.

 

Was ge­ra­de pas­siert:

Das Pro­jekt wur­de 2001 be­gon­nen und 2010 ab­ge­schlos­sen. Von 2011 bis 2013 wur­den die Pro­jekt­wir­kun­gen und zu­künf­ti­ge Per­spek­ti­ven un­ter­sucht.

Was wir bis­her er­reicht ha­ben:

Über ei­nen Zeit­raum von mehr als zehn Jah­ren ist die Zu­sam­men­ar­beit der Stif­tung mit den Fi­scher­ge­mein­schaf­ten an der Süd­küs­te Ke­ni­as in un­ter­schied­li­chen Pro­jek­ten ge­wach­sen. Un­ter­su­chun­gen zur tra­di­tio­nel­len Fi­sche­rei, der Bau von An­lan­de­plät­zen und Sa­ni­tär­an­la­gen, Fisch­kon­ser­vie­rung und Ver­mark­tung wa­ren ei­ni­ge wich­ti­ge Pro­jekt­the­men.

2001 - 2006

Pro­jekt­part­ner Eco-Ethics In­ter­na­tio­nal Uni­on (EEIU), Ke­nya Chap­ter

  • Studie zu den traditionellen Fischereimethoden und Verfahren des marinen Ressourcenmanagements sowie deren Übertragungsmöglichkeiten auf die heutige Situation.
  • Aufbau eines Dialogs zwischen den involvierten Interessengruppen für ein zukunftsorientiertes und sozial gerechtes Ressourcenmanagement als Kernelement einer nachhaltigen Entwicklung in der Region.
  • Auswahl verschiedener Landing Sites als wichtige sozialer Treffpunkte, 2003 Aufbau einer ersten Fischbanda in Chale Kinondo zur besseren Verarbeitung und Lagerung des Fangs.
  • Aufbau einer zweiten Fischbanda in Gazi 2004 und Errichtung einer separaten sanitären Anlage mit biologischer Klärung für verbesserte hygienische Verhältnisse der Fischerfamilien insgesamt.
  • Wiederaufbau der bestehenden Fischbanda in Shimoni.
  • Beschaffung geeigneter Netze und Boote für die einheimischen Fischer von Mvuleni zur Ressourcenschonung und Verbesserung der wirtschaftliche Situation.
  • Aufbau einer Fishbanda in Likoni 2006. Verbesserung der hygienischen Bedingungen an der Landingsite durch den Bau einer sanitären Anlage mit Anschluss an das Trinkwasser- und Elektrizitätsnetz.
  • 2006 ersteTrainingsworkshops für Gruppenleiter zu Management und Planung durch die neu gebildeten Beach Management Units (BMU) an den Landing Sites sowie zu Mikrokrediten.
  • Training für die Frauengruppe in Gazi und Munje zu den Grundlagen einer Geschäftsentwicklung (Buisiness planning workshop).

2007 - 2010

Pro­jekt­part­ner Co­ast-Rural De­ve­lop­ment Or­ga­ni­sa­ti­on, CRDO

  • Ausarbeitung von Lehrmaterialien zur Ausbildung der BMU-Mitglieder (Gruppenleitung, Fischereibelange, rechtliche Situation der handwerklichen Fischerei, kaufmännische Grundlagen etc.)
  • Bildung einer integrated BMU (iBMU) als Zusammenschluß der BMUs aus der Region
  • Bildung eines Netzwerkes mit relevanten Organisationen (Regional Fisheries Office, Coast Development Authority, CORDIO-East-Africa u.a.)
  • Aufbau einer Datensammlung über die Landing Sites und deren BMUs
  • Unterstützung und Beratung der BMU an den Landing Sites im Hinblick auf die Wahrnehmung der Zuständigkeit für Nutzung und Erhaltung des jeweiligen Küstenabschnitts. Einführung und Aufrechterhaltung von geeigneten Maßnahmen des Fischereimanagements, etwa durch Meeresschutzgebiete.
  • Evaluation des Entwicklungsstands der zehn amtlichen Beach Management Units (BMU) an der kenianischen Südküste und die darauf basierende Forderung nach Umstrukturierung und Neuwahlen.  
  • Informationsveranstaltungen über lokal verwaltete Meeresgebiete (Locally Managed Marine Areas (LMMA). 
  • Abgrenzung von LMMAs auf der Grundlage der Studie zu den traditionellen Fischereimethoden und Verfahren des marinen Ressourcenmanagements und den daraus erhaltenen Kenntnissen über die Brut- und Laichplätze.
  • Beschaffung von Bojen u.a. zur Markierung der LMMAs sowie Konzeption von Überwachung und Durchsetzung des Ordnungsrechts.
  • Unterstützung des Abstimmungsprozesses zur Errichtung einer gemeinsamen LMMA von Kibuyuni, Vanga, Bodo und Majoreni mit Hoteliers, Fischern, Bootsbesitzern und Tauchveranstaltern.
  • Erkundung des ökologischen Zustands der LMMA sowie einer Schulung des Management Komitees, einem Training für das Aufsichtsteam und die Ordnungshüter sowie dem Verwaltungsvorgang zur offiziellen Registrierung der LMMA.
  • Initiierung eines Imkerei-Projektes in Bodo mit zehn vor Ort hergestellten Bienenstöcken in den Mangroven. Ein Imker-Projekt mit 15 Bienenkörben in den Mangroven ist ebenfalls in Majoreni gestartet worden.
  • Die Frauengruppe (Mpaji ni mungu women group) in Gazi startet auf der Basis eines Business-Trainings die Produktion und Vermarktung von Trocken- und Räucherfisch.
  • Organisation und Begleitung einer Umstrukturierung der Beach Management Units (BMU) an der Südküste Kenias und die Durchführung von Neuwahlen
  • Konzeption und Zusammenstellung eines Handbuchs für die BMUs
  • Bildung von freiwilligen Save and Rescue Teams Clubs (SART) in den Schulen von Wasini, Shimoni, Mzizima (Kibuyuni) und Maji safi (Shelly Beach).
  • Verschiedene öffentliche Veranstaltungen wie Shelly Beach Clean-up Kampagne, World Wetlands Day, World Environmental Day, World Food Day

2011 – 2013

Pro­jekt­part­ner Tech­no­lo­gy and Care for Im­pro­ved Li­ve­lihood, TE­CA­FI­LI

  • Untersuchung des Status-quo an den Landing Sites entlang der Südküste Kenias und Empfehlung für das weitere Vorgehen.
  • Veranstaltung eines zweitägigen Seminars mit Mitgliedern der BMUs zu den Grundzügen der Projektentwicklung, der Mitteleinwerbung und des Schreibens von Förderanträgen. In fünf Gruppen wurden unterschiedliche Anliegen für Projekte diskutiert und als formalisierte Anträge an potentielle Fördereinrichtungen formuliert.
  • Durchführung regelmäßiger Treffen vor Ort, Workshops und Seminare zur Vernetzung der BMUs  untereinander.
  • Die Einrichtung weiterer lokal verwalteter Meeresgebiete (Locally Managed Marine Areas, LMMA) in verschiedenen Küstenbereichen wurden durch
  • Weiterbildung von BMU-Mitgliedern und Fischern in Workshops und auf Exkursionen zu Themen wie Marikultur / Aquakultur, Buchhaltung, Betriebsführung und Marketing, Führung und Teambuilding, Konfliktmanagement, Umwelt- und Naturschutz, Hochseefischerei in der Praxis.
  • Evaluation der Projektes
Die neue Banda in Likoni
Die neue Banda in Likoni
Sanitäre Einrichtungen in Gazi
Sanitäre Einrichtungen in Gazi
An den Schulen entlang der Südküste wurden Projekttage zu Meeresthemen veranstaltet.
An den Schulen entlang der Südküste wurden Projekttage zu Meeresthemen veranstaltet.
In einem Workshop wurde das Abfassen von Förderanträgen geschult
In einem Workshop wurde das Abfassen von Förderanträgen geschult
Gegenseitige Besuche an den Landingsites fördern den Austausch von Fischern und BMU-Mitgliedern
Gegenseitige Besuche an den Landingsites fördern den Austausch von Fischern und BMU-Mitgliedern

Do­ku­men­te

Be­richt 2013

Ba­sis­ar­beit mit den Beach Ma­nage­ment Units

Be­richt 2011

Be­rich­te 2007 - 2010

Be­rich­te 2001 - 2006

Con­flict ma­nage­ment-trai­ning re­port 2012

Lea­dership and Team­buil­ding 2012

Ma­ri­ne En­vi­ron­ment Ma­nage­ment Trai­ning 2012

Deep-sea fis­hing Trai­ning 2012

Ground work in­vol­ving the Beach Ma­nage­ment Units

Bau­plan für eine sa­ni­tä­re An­la­ge (2004)

Bau­plan ei­ner Ban­da in Ke­nia (2004)

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen:

Wer ha­t's ge­macht

Barua Mshenga

Pro­jekt­part­ner

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Mehr In­for­ma­ti­on

Coral reef

280.000 km² un­ter dem Meer

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