Beachexploer - am Nordseestrand  © RBorcherding/Schutzstation
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International: Beach-Explorer & Baltic-Explorer

Worum es geht:

Die Strände der Ostseeküste unterliegen einer starken touristischen Nutzung, die bei intensivem Badebetrieb den dort lebenden Pflanzen und Tieren kaum Überlebenschancen bietet. Küstenschutz oder Vögel werden oft noch berücksichtigt, die heimische Flora und Fauna wird dagegen eher selten in Betracht gezogen. Viele Strandbesucher wissen nicht, wer unter dem Badehandtuch krabbelt. 

Von der Muschel über den Krebspanzer bis zum Plastikhandschuh - es gibt sehr viel, was Nord- und Ostsee anspülen, und über viele dieser Funde ist noch viel zu wenig bekannt. Diese Wissenslücken sollen die Internetportale BeachExplorer für die Nordsee und BalticExplorer für die Ostsee schließen.

Digitaler Klassenraum für die Meereskunde

Damit auch Schulklassen oder Umwelt-Jugendgruppen dieses digitale Angebot nutzen können, ohne mit persönlichen Daten im Internet sichtbar zu werden, werden nun „digitale Klassenräume“ eingerichtet. Darin sollen die Kinder für die übrigen Gruppenmitglieder mitsamt ihren Strandfunden sichtbar sein. In der öffentlichen Explorer-Datenbank erscheinen die Funde der Kinder aber anonymisiert.

Screenshot BeachExplorer - Nordsee
Screenshot BeachExplorer
Screenshot BalticExplorer - Ostsee
Screenshot BalticExplorer

Was gerade passiert:

Das Projekt „BeachExplorer“ ist Gewinner des Citizen Science-Wettbewerbs im Wissenschaftsjahr 2016/17 – Meere und Ozeane Strandspaziergänger können mit der kostenlosen App ihre Strandfunde bildbasiert bestimmen und die Funddaten übermitteln. Ob Muscheln, Seetang, Eiballen oder Plastikflaschen – die gesammelten Daten helfen Wissenschaftlern dabei zu untersuchen, wo zugewanderte, bereits ausgestorbene oder auch eingeschleppte Arten auftreten. Auch Plastikmüllfunde können mit der App kartiert werden und werden im Rahmen eines Projektes mit der Universität Oldenburg ausgewertet. Das Projekt hat mit seiner Kombination aus wissenschaftlicher Datenerhebung und Umweltbildungsansatz und der Thematisierung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen, der Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll, überzeugt.

BeachExplorer gewinnt „Reise-Oskar“ Goldene Palme auf der ITB. Auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin hat der BeachExplorer der Schutzstation Wattenmeer in der Kategorie „Destinationen“ die Goldene Palme 2017 gewonnen. Die Jury lobte das Projekt, das vom Bundesamt für Naturschutz mitfinanziert wurde, weil es Naturschutz, Wissen und Erholung spielerisch verknüpft. Die durch GEO SAISON vergebene Goldene Palme wird auch als „Tourismus-Oskar“ bezeichnet. Die Zeitschrift hatte diesen wichtigsten deutschen Reisepreis erstmals nicht nur an Veranstalter, sondern für die besten Innovationen der gesamten Branche ausgelobt. 

Was wir bisher erreicht haben:

Seit 2012 bietet der Beachexplorer eine digitale Bestimmungshilfe für über 1000 verschiedene Arten von Strandfunden. Für die Pflanzen und Tiere wurden Steckbriefe zusammengestellt, die eine sichere Bestimmung der Art ermöglicht. Der BalticExplorer kam 2016 als Plattform dazu.

Beide Webseiten sind auf Deutsch, Englisch, Niederländisch und Dänisch verfügbar.

Weitere Informationen

Wer hat's gemacht

Schuttn

Schutzstation Wattenmeer

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