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Ma­le­di­ven: Ko­ral­len­farm auf der In­sel Vil­in­gi­li

Wor­um es geht:

Der In­sel­staat Ma­le­di­ven im In­di­schen Oze­an be­steht aus mehr als 1.000 In­seln, die sich kaum mehr als ei­nen Me­ter über den Mee­res­spie­gel er­he­ben. Vor­ge­la­ger­te Ko­ral­len­rif­fe bie­ten bei teils hef­ti­gen Mon­sun­stür­men den ein­zi­gen Schutz.

Etwa 220 die­ser In­seln sind be­wohnt, man­che sind dem Tou­ris­mus vor­be­hal­ten, an­de­re nur von Ein­hei­mi­schen be­wohnt. Die Haupt­stadt Malé ist ei­nes der am dich­tes­ten be­sie­del­ten Ge­bie­te und wich­tigs­tes Han­dels­zen­trum für die etwa 400.000 Ma­le­di­ver­in­nen und Ma­le­di­vern.

Um mehr Platz zu schaf­fen, wird jetzt ein jah­re­lang ge­plan­tes Brü­cken­bau­pro­jekt um­ge­setzt. Da­bei soll eine zehn Ki­lo­me­ter lan­ge Brü­cke die Haupt­stadt­in­sel mit drei wei­te­ren In­seln ver­bin­den, um La­ger- und Ha­fen­ka­pa­zi­tä­ten zu er­wei­tern.

Durch den Brü­cken­bau wer­den aber die Ko­ral­len­rif­fe zer­stört und nach­hal­tig ge­schä­digt. Die orts­an­säs­si­ge NGO „Save the Beach“ un­ter Lei­tung von Has­san Bey­be setzt sich lan­ge da­für ein, ei­nen Teil der Ko­ral­len um­zu­sie­deln. 2022 konn­ten in ei­nem Zeit­raum von 14 Ta­gen etwa 1.000 Ko­ral­len aus die­sen drei Rif­fen um­ge­sie­delt wer­den. Die Ko­ral­len wur­den in den be­trof­fe­nen Rif­fen vor­sich­tig ab­ge­nom­men, mit Kä­fi­gen zu ei­ner ex­tra ein­ge­rich­te­ten Farm auf Vil­lin­gi­li trans­por­tiert und ein­zeln auf Git­ter­kon­struk­tio­nen be­fes­tigt.

Die um­ge­sie­del­ten Ko­ral­len wur­den num­me­riert, um wei­te­re wis­sen­schaft­li­che Da­ten wie Über­le­bens­ra­ten, Laich­rei­fe und all­ge­mei­ne Wachs­tums­pa­ra­me­ter er­fas­sen zu kön­nen und eine um­fang­rei­che Do­ku­men­ta­ti­on al­ler Ein­zel­ko­ral­len er­stellt. Die Pfle­ge der Ko­ral­len und die Un­ter­hal­tung der Farm liegt seit­her in den Hän­den von Sama Shareef und Ais­hath Rua, de­ren Ho­no­rar zur De­ckung ih­rer Le­bens­hal­tungs­kos­ten bei­trägt.

Save the beach

Was ge­ra­de pas­siert:

Den Ko­ral­len geht es of­fen­sicht­kich gut, al­ler­dings wach­sen die Schil­der mit den Num­mern sehr schnell zu und müs­sen re­gel­mä­ßig ge­rei­nigt wer­den. Um die Ar­beit zu­künf­tig zu er­leich­tern, sol­len die bis­he­ri­gen Schil­der ge­gen elek­tro­ni­sche Mar­ker, die von Ko­ral­len-Wis­sen­schaft­lern neu ent­wi­ckelt wur­den und der­zeit in der Test­pha­se sind, aus­ge­tauscht wer­den.

Die not­wen­di­gen Rei­ni­gungs- und Pfle­ge­ar­bei­ten und die Fo­to­do­ku­men­ta­ti­on wer­den lau­fend aus­ge­führt­durch­ge­führt.

Was wir bis­her er­reicht ha­ben:

Ein Jahr nach der Um­sied­lung wur­den im März 2023 die Ko­ral­len er­neut fo­to­gra­fisch do­ku­men­tiert und die Da­ten aus­ge­wer­tet.

Die Über­le­bens­ra­te der Ko­ral­len auf der Farm lag in­ner­halb ei­nes Jah­res bei über 90%.

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