Children in Guna Yala, Panama
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Panama: Guna Yala, auf Meereshöhe

Worum es geht:

Guna Yala, das „Land der Guna“, ist eine teilautonome Region im Norden Panamas an der Karibikküste. Seit einer Revolution 1925 besitzen die Guna das von ihnen bewohnte Land und das exklusive Nutzungsrecht der natürlichen Ressourcen. Ihre vielfältige,jahrhundertealte indigene Kultur unterliegt heute vielen Einflüssen.

"Unser Ansatz besteht darin, die Menschen zu informieren, so dass sie die Probleme verstehen und gezielt darauf hinarbeiten können, das Ressourcen-Management zu verbessern und die Gemeinden bei einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen zu unterstützen."

Seit 2004 arbeiten die Fundación BALU UALA und mehrere Gemeinden in der autonomen Region Guna Yala an der Karibikküste Panamas zusammen in diesem Projekt. Die Säulen des Projektes in Wargandup, Digir, Niadup, Uggubseni und Dad NaggweDubbir sind Umwelterziehung, Meeresschutzgebiete (Marine Protected Areas, MPA), nachhaltige Landwirtschaft und Abfallwirtschaft.

Für die Umsetzung sind von den Gemeinden spezielle Kommissionen gebildet und geschult worden. Die Hauptfunktion der Kommissionen, die von einem Umwelterzieher unterstützt werden, ist die Kontrolle und Förderung der marinen Schutzgebiete, das Angebot von Umweltbildung zu relevanten Themen in den jeweiligen Gemeinden, die Förderung der Abfallwirtschaft (z.B. durch Schulungen und Reinigungsaktionen), die Unterstützung nachhaltiger Fischerei durch Einhaltung der Regelungen der Selbstverwaltung Congreso General Guna (CGG) und die Förderung einer nachhaltigen lokalen Lebensmittelproduktion.

Was gerade passiert:

Umwelterziehung, Meeresschutzgebiete, nachhaltige Fischerei und nachhaltiger ökologischer Landbau sind seit 2005 konstante Aktivitäten, haben sich seitdem weiterentwickelt, um sich an besondere Bedürfnisse und Situationen anzupassen und sind so wichtig wie eh und je.

Unterstützung der Kooperative ISBERGUNGALU

„Erst in letzter Minute wurden uns doch noch die Papiere für die Genossenschaft übergeben, in einem totalen Anti-Event, nach all dem Warten und Ankündigungen von Trainingskursen etc., aber immerhin, haben wir das jetzt und die Genossenschaft besteht!“

Die außerordentliche Trägheit der panamaischen Regierungsbehörden und ihre mysteriöse Bürokratie haben es lange unmöglich gemacht, die offiziellen Angelegenheiten unserer Genossenschaft voranzubringen (z.B. konnten wir in mehr als einem Jahr kein Bankkonto eröffnen). Auf lokaler Ebene aber gehen die Dinge in jeder Gemeinschaft langsam voran. Alle fünf Zweige der Genossenschaft sind aktiv und auf dem Laufenden mit der Zahlung ihrer monatlichen Beiträge. Die Genossenschaften handeln mit landwirtschaftlichen Produkten und sind jede Woche damit beschäftigt, Geld zu beschaffen. Das bedeutendste Hindernis ist das Fehlen einer Vermarkungsstruktur wie z.B. Märkte oder Geschäfte zum Verkauf der Produkte.

Die Einwohner der Insel Digir haben 2018 beschlossen, die Verwendung von Plastiktüten abzuschaffen und jede Person, die bei der Verschmutzung der Insel erwischt wird zu bestrafen. Guna Yala hat ein sehr ernstes Abfallproblem und dies ist ein großer Schritt in die richtige Richtung! Im Rest von Panama wird möglicherweise über das Thema gesprochen, aber noch lange nicht die gleiche Entscheidung getroffen. Wir freuen uns sehr über diese positive Entwicklung!

Die Mitglieder der Genossenschaft
Die Mitglieder der Genossenschaft legen ihren offiziellen Eid ab.

Was wir bisher erreicht haben:

2019

Die Schulen laden die Projektmitarbeiter (Promotoren) regelmäßig ein, um Vorträge zu Umweltthemen zu halten oder Aktivitäten mit zu organisieren. Auch das lokale Büro des Landwirtschaftsministeriums (MIDA) arbeitet sehr aktiv mit den lokalen BALU UALA Gruppen zusammen, da diese heute zu den wichtigsten Bauerngruppen in der Region gehören. ARAP, die Behörde für Meeresressourcen, erhält ebenfalls unsere Unterstützung, wenn sie ihre Aktivitäten durchführen.

In Dad Naggwe Dubbir, Uggubseni, Niadup, Digir und Uargandup haben die Teams Vorträge und Videopräsentationen in den örtlichen Schulen gehalten, Kunstaktivitäten veranstaltet wie Malen, Anstreichen oder Müll in Kunstobjekten verarbeiten. Auch die Abfallsammlung an den örtlichen Stränden, Schnorcheln in den MPAs, Vorträge für verschiedene organisierte Gruppen wie Sportvereine, Frauengruppen sowie Vorträge in den örtlichen Versammlungshäusern.

Die von BALU UALA geförderten MPAs sind inzwischen von den Gemeinden übernommen und in ihren lokalen Vorschriften verankert worden. Kürzlich haben mehrere Führer bei einem Treffen des Congreso General Guna, an dem alle 48 Gemeinden Guna Yalas teilnahmen, auf die Bedeutung der bestehenden MPAs und die Notwendigkeit, weitere Schutzgebiete in jeder Gemeinde einzurichten, hingewiesen.

2008 - 2018

In jeder Inselgemeinde setzen jetzt ein oder zwei Projektmitarbeiter und Mitglieder der MPA-Kommissionen das Bildungsprogamm um. Das Bildungsprogramm wurde inzwischen auf insgesamt 13 Inselgemeinden ausgedehnt.

Die von den Gemeinden gewählten Fischerei-Inspektoren überwachen die fischereibezogenen Regulationen. Die Überwachung der Meeresschutzgebiete ist inzwischen gängige Praxis der Gemeindearbeit.

Insgesamt sind bislang neun Meeresschutzgebiete eingerichtet worden.

Der General Guna Congress kündigt 2009 nach Querelen die gute Zusammenarbeit auf. Die Vereinnahmung der Idee einer nachhaltigen Nutzung der Meeresressourcen als wichtiges Projektziel wurde dadurch allerdings beschleunigt.

MPA-Kommissionen übernehmen landwirtschaftliche Aufgaben auf dem Festland und greifen das Thema Müll und Abfall auf. Insgesamt wird die Rolle der Kommissionen in den Gemeinden stärker und eigenverantwortlich.

Bildung einer Genossenschaft zur Ausbildung einer ökologischen Landwirtschaft.

Das Korallenriff-Monitoring zeigt eine relativ intakte Situation der Korallen und in Teilbereichen Überfischung.

Veranstaltung des ersten „Festival del Mar“ seit 2005.

Meeresschutzgebiete sind in allen Gemeinden respektiert, die Hummer-Fischerei als Folge von anderen Einkommensquellen zurückgegangen.

Neuer Fokus Umweltverschmutzung durch Abfälle und den Abbau von Sand und Korallen für Bauzwecke.

Ende 2018 sind alle Papiere genehmigt und die offizielle Urkunde, mit der die Genossenschaft Isbergun Galu als solche anerkannt wird, liegt vor.

2004 - 2007

Erste Bildungsveranstaltungen in sechs, später zwölf Gemeinden Guna Yalas zu den Themen Meeresbiologie und -ökologie, Naturschutz, Korallenbiologie und Umwelterziehung.

In jeder Gemeinde wurde mindestens ein freiwillliger Projektrepräsentant gefunden und ausgebildet.

Spezielle Unterrichtsmaterialien, Videos, Faltblätter, Poster werden von Balu Uala entwickelt

Aufbau eines grundlegenden Fischerei-Monitoring-Programms mit der Erhebung von Daten zu Artenzahl, Biomasse, Geschlecht, fischereilichem Aufwand, Fangplätzen, Eigenbedarf oder Export usw.

In zwölf Gemeinden wurden die Fischer registriert und die gängige Praxis überprüft. In jeder Gemeinde gibt es jetzt einen Fischereiinspektor, der die täglichen Fangzahlen dokumentiert, die Fänge inspiziert und illegale Fänge wie zu kleine oder eiertragende Hummer konfisziert.

Sechs Gemeinden richten Meeresschutzgebieten (MPA) ein. Ein MPA-Kommission aus 8 bis 15 Mitgliedern übernehmen die Betreuung und erweisen sich als effektives Mittel für das Korallenriff-Management.

Durch die Schutzgebiete erhöhen sich die Zahlen der Langusten sowie der jungen Snapper und Goldbrassen. Damit steigt das Interesse der Gemeinden deutlich, sich an dem Vorhaben zu beteiligen.

 

Guna Yala - Back to Land

There has been talk for many years, more than a decade actually, of crossing to land, to escape from the challenges posed by the demographic growth and unsuitability of the islands for the current population level.

A chance for a new beginning at a critical time?

Berichte/Reports:

Projektaktivitäten 2008-2015

Projektaktivitäten 2004-2007

Weitere Informationen:

Wer hat's gemacht

Teamfoto

 Fundación Balu Uala

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