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Kultur-Veranstaltungen auf der Lotseninsel

Die Reihe „Inselmomente“ bietet Künstlern die Möglichkeit auf der Lotseninsel und im Lotsenhaus für eine gewisse Zeit zu arbeiten. 2011 waren der Schriftsteller Matthias Jeschke und die Filmemacherin Friedericke Rückert zu Gast auf der Lotseninsel. Die Reihe wird im Februar 2012 fortgesetzt von Birgit Rautenberg-Sturm, die Druckgrafik herstellen wird.

Zum zweiten Mal ist die Lotseninsel 2011 Schauplatz der Kulturwoche „unmarked_space“. Im August präsentierten rund 50 internationale Kunst- und Kulturschaffenden aktuelle Arbeiten. Wie die zahlreichen Helfer verzichten sie auf ihre Gagen – anders wäre das Projekt nicht finanzierbar. Das Flair der Umgebung scheint indes allerhand Anziehungskraft zu entwickeln: Im Jahr 2010 zählte man über 1.000 Besucher in vier Tagen und auch 2011 erwartete das Publikum eine bunte Mischung aus Schauspiel, Tanz und Performance, aus Malerei, Skulptur und Film. Tägliche „Think Tanks“ reflektieren zudem in Vorträgen und Diskussionsrunden Themen rund um das Problemfeld Mensch und Natur – eine Zugabe, die Projektinitiator Thimo Plath nicht als Zugeständnis an den Gastgeber, sondern als willkommene Erweiterung des Programms versteht.

„Amöben“ hieß das Motto, ein Begriff, der Plath gut gefällt. „Amöben sind die einfachsten Lebewesen, die dennoch die komplexesten Dinge tun können.“ Zum Beispiel das Chaos organisieren und durch einfaches Andocken größer werden – wie unmarked_space. Seit ihrer Gründung 2005 ist die jährliche Kulturwoche, die bis 2009 auf der Halbinsel Holnis vor Flensburg durchgeführt wurde, durch verfeinerte Netzwerke stetig gewachsen. Der Umzug auf die Lotseninsel macht die Sache für Plath indes erst richtig rund: „Das Projekt war von Anfang an für eine Insel gedacht. Für Teilnehmer und Publikum hat es einfach eine größere Intensität, wenn der Aufwand getrieben werden muss, sich auf eine Insel zu begeben, von der man auch nicht so einfach wieder weg kommt. Wichtig ist, dass man sich bewusst auf den Weg macht.“ Der gebürtige Flensburger weiß sehr genau, wie es sich anfühlt, von der Großstadt in die Abgeschiedenheit der Insel einzutauchen.

Die „Genießerlandtour“ der Stiftung Naturschutz führte 2011 wieder nach Schleimünde. Mit ihrem Kriminalroman „Schleimünde“ waren die Autoren Frank Thiermann und Andreas Köpke im September zu einer Lesung auf der Lotseninsel. Aus Sicht der Stiftung war es auch ein interessantes Experiment, denn kulturelle oder andere Veranstaltungen dieser Art werden auch in Zukunft Teil des Gesamtkonzeptes Lotseninsel sein.