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Die Lighthouse Foundation ersteigert die Lotseninsel

Die Lighthouse Foundation, gemeinnützige Stiftung für die Meere und Ozeane, hat die Lotseninsel an der Mündung der Schlei ersteigert. Nach wochenlanger Ungewissheit über ihre Zukunft wird damit dieser ebenso besonders interessante wie sensible Bereich der schleswig-holsteinischen Ostseeküste langfristig für die Allgemeinheit gesichert und nicht privaten Interessen geopfert.

Das schleswig-holsteinische Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) haben sich auf den Verkauf der bisher im Bundesbesitz befindlichen Lotseninsel am Übergang der Schlei zur Ostsee an die Lighthouse Foundation geeinigt.

Die Lotseninsel ist der südliche Zipfel einer Halbinsel am Ausgang der Schlei in unmittelbarer Nachbarschaft zum Naturschutzgebiet Oehe-Schleimünde. Genutzt wird das etwa 8.000 Quadratmeter große Gelände mit seinen Gebäuden durch den „Verein Jordsand“, den Verein „Naturnaher Wasserwanderplatz“ und den Betreiber des kleinen Restaurants „Giftbude“.

Etwa 3.000 Besucher werden derzeit jährlich über das Naturschutzgebiet und die ökologischen Besonderheiten von Ostsee und Schlei durch den „Verein Jordsand“ informiert. Schulklassen aus Hamburg und Schleswig Holstein nutzen das Lotsenhaus für Umweltbildungsprojekte und Seminare. Von hier aus wird die unter Schutz stehende natürliche Strandwalllandschaft des Naturschutzgebietes Oehe-Schleimünde durch Zivildienstleistende und FÖJ-lerInnen des Vereins ganzjährig betreut und interessierten Besuchergruppen auf Führungen gezeigt.

Der Sportboothafen stellt neben Liegeplätzen für Sportboote und angemessenen sanitären Anlagen auch ein Gelände für Wasserwanderer zum Zelten bereit, das allen Interessierten offen steht. Eine weit bekannte Attraktion ist die kleine Gaststätte „Giftbude“, die für Wassersportler und Tagesgäste ein kleine Gastronomie bereit hält.

Besonders wertvoll ist die Lotseninsel aus Sicht der Lighthouse Foundation aber durch ihre Lage am Ausgang der Schlei und die enge Verzahnung mit dem Naturraum, die den Besuchern ein besonderes Naturerlebnis ermöglicht. Die touristische und kulturelle Beanspruchung erfordert dementsprechend ein ausgewogenes Konzept für eine langfristig umweltgerechte Nutzung durch die verschiedenen Interessengruppen. Dafür haben sich die bisherigen Pächter von Sporthafen, Gaststätte und Lotsenhaus bereits langjährig eingesetzt und eine Balance zwischen ökologischen und ökonomischen Ansprüchen gefunden.

Dieser an sich schon einmalige und noch ausbaufähige Zustand wurde durch die Verkaufsabsichten des Bundes in Frage gestellt. Lokale und landesweite Initiativen zum Erhalt der derzeitigen Situation waren erfolglos. Die betroffenen gemeinnützigen Vereine wollten die Immobilie nur zu gern erwerben, waren aber nicht in der Lage das notwendige Kapital kurzfristig aufzubringen. Das private Interessenten auch in Zukunft den öffentlichen Zugang insbesondere zum Lotsenhaus gewähren würden, schien zumindest fraglich.

Durch das Engagement der Lighthouse Foundation ist die Lotseninsel für die Allgemeinheit gerettet. Dabei stellt der Kaufpreis von 655.000 Euro für die Lighthouse Foundation einen erheblichen finanziellen Kraftakt dar und auch zukünftig wird die Erhaltung der Lotseninsel weitere Investitionen erfordern.